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Max Planck Institute
Max Planck Institute

Im Wandel

Ein Jahr nach dem Umzug der letzten Abteilungen nach Stuttgart-Büsnau im Jahr 2002 schließt das MPI-MF das Pulvermetallurgische Laboratorium (PML), einst Keimzelle des Max-Planck-Campus am Rande der Stadt. Das Institut befindet sich in einem grundlegenden Wandel. 90 Jahre nach seiner Gründung richtet es seine Forschung neu aus und wird 2011 in Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme umbenannt.

Chronik

2002: Umzug der letzten Abteilungen nach Büsnau

2003: Erste Max Planck Lecture; Schließung des Pulvermetallurgischen Laboratoriums

2006: Gründung der Serviceeinrichtung Stuttgart Center for Electron Microscopy (StEM)

2011: Umbenennung in Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme

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Zentrum für Materialwissenschaft Büsnau

Nach Fertigstellung des zweiten Bauabschnitts ziehen die letzten Abteilungen des Max-Planck-Instituts für Metallforschung im Februar 2002 nach Stuttgart-Büsnau. Drei Monate später wird dort das Zentrum für Materialwissenschaft eingeweiht. Die Gebäude und Grundstücke Seestraße 75 und 92 werden samt Erbpacht verkauft. Das MPI-MF ist über seinen Stuttgarter Gründungsstandort hinausgewachsen. Die Großforschungseinrichtung beschäftigt 2002 mehr als 400 Mitarbeiter*innen. Der Max-Planck-Campus Büsnau, den sie gemeinsam mit den angegliederten Instituten der Universität Stuttgart und dem MPI für Festkörperforschung bildet, ist ein weltweit einmaliges Zentrum für Forschung und Lehre in der Materialwissenschaft.

Neues kommt, Altes geht

Im Juli 2002 findet das erste Paul-Peter Ewald Kolloquium statt, seit 2013 Günter Petzow Kolloquium genannt. Auf diesem jährlichen Treffen pflegt das Institut seine Kontakte zu den Alumni und Freunden. Ebenfalls 2013 veranstaltet das MPI für Metallforschung die erste Max Planck Lecture. Die hochkarätigen Vorträge werden zwei Mal im Jahr im Wechsel mit dem MPI für Festkörperforschung ausgerichtet. 2006 verleiht das Institut erstmals den Günter Petzow Preis. Geehrt wird damit ein/-e Nachwuchswissenschaftler*in für herausragende Forschungsarbeit im Bereich der Materialwissenschaften. Zugleich schließt das MPI-MF im Zuge einer Konsolidierung und Neuausrichtung zwei von Petzow gegründete Einrichtungen: das Pulvermetallurgische Laboratorium Ende 2003 und das Berufskolleg für Metallographie 2008.

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Höchstauflösende Elektronenmikroskopie

Die Aufstellung des ersten Hochspannungselektronenmikroskops 1968 war ein Meilenstein in der Entwicklung des MPI-MF. Viele Jahre ist das Institut weltweit führend in der Forschung der Transmissionselektronenmikroskopie (TEM). Das riesige, über drei Stockwerk reichende und erschütterungsfrei gehaltene Stuttgarter Transmissions-Elektronenmikroskop JEM-ARM 1250 (JEOL) erreicht Ende 1993 erstmals die „magische Auflösungsgrenze“ von 0,1 Nanometer.

Ein Jahr nach der Emeritierung von Direktor Manfred Rühle 2005 entsteht die Serviceeinrichtung StEM (Stuttgart Center for Electron Microscopy), die die lange Tradition der TEM-Forschung weiterführt. Einen großen Entwicklungsschritt macht das Institut auch bei einer anderen Forschungsanlage: Der Anfang der 1980er Jahre gebraucht erworbene und in Eigenregie verbesserte Pelletronbeschleuniger wird 2007 abgebaut und der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Ukraine in Sumy geschenkt. An seine Stelle tritt SESAM, das Sub-Electon-Volt-Sub-Angstrom-Microscope.


Neuausrichtung

Seit den 1970er Jahren verschiebt sich die Forschung am MPI-MF von der traditionellen Metall- zur innovativen Materialforschung. Die Einrichtung der von Eduard Arzt geleiteten Abteilung für Mikro- und Nanomechanik von Dünnschichten und Biosystemen rückt 1990 erstmals auch Bio-inspirierte Materialien in den Fokus. Das Institut weitet seine Untersuchungen auf Materialzustände und -systeme aus. Nanoskopische Forschung spielt eine immer größere Rolle. Die Berufung von Joachim P. Spatz als Direktor der Abteilung für Neue Materialien und Biosysteme verstärkt 2004 diese Horizonterweiterung.

Das MPI befindet sich in einer Phase der Neuorientierung, als innerhalb weniger Jahre vier von acht Direktorenstellen frei und zunächst nicht wieder besetzt werden. Die Vakanzen ermöglichen 2009 eine radikale Neuausrichtung hin auf die Erforschung selbstlernender, autonomer Systeme. Die bestehende materialwissenschaftliche Forschung soll mit computerwissenschaftlichen und neurobiologischen Ansätzen verbunden werden. Ein zweiter Institutsstandort entsteht in Tübingen. Im März 2011 wird das Institut offiziell umbenannt in Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme (MPI-IS). 90 Jahre nach seiner Gründung feiert es im Juli 2011 sein Jubiläum unter dem neuen Namen.

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